In guten Gesprächen den Kummer von der Seele reden
in-guten-gesprächen-den--kummer-von-der-seele-redenDie Kette spielte dabei eine sehr wichtige Rolle. Frau Gabriel hatte Angst davor, dass diese auch verschwindet und somit alles von ihrem Mann verloren geht. Immer und immer wieder sprach sie in validierender Gesprächsführung erst über die verlorene Kette und dann über den verstorbenen Ehemann. Sie erzählte von sich aus sehr viel. Die Anwesenheit und das vertraute Gespräch mit der Bezugspflegeperson waren ein sehr wichtiger Teil ihres Alltags geworden. Es dauerte mehrere Wochen, die wütenden Anschuldigungen über den Diebstahl wurden weniger und weniger. Vorsorglich spricht auch die Bezugspflegeperson immer wieder die damalige Zeit an – sie hilft ihr dabei, die Erinnerung an ihren Mann länger behalten zu können. Frau Gabriel braucht nun keine Angst davor zu haben, die Erinnerung an ihren Mann zu verlieren. In den guten Gesprächen kann sie trauern und sich ihren Kummer von der Seele reden. Dabei erfährt sie wieder, wie tief die schöne Erinnerung in ihrem Herzen sitzt, das kann ihr keiner nehmen – auch nicht die Krankheit Demenz.
